Wir wollen ihn töten und dann essen.

Wenn Sohnemann (3) mitten in der Warum-Phase ist, dann führt das eine Warum schnell zum nächsten und noch viel schneller zur völligen Ratlosigkeit bei Mutter und Vater. Besonders beliebt bei meinem kleinen Spross ist die Frage beim Essen: „Aus was ist das gemacht, Mama?“ Die führt dann mitunter schnell zu der Frage, warum jemand ein Tier töten muss, damit wir an der Wursttheke Wiener Würstchen kaufen können. Fleisch ist für ihn nicht mehr einfach nur Fleisch. Er will jetzt immer genau wissen, was für ein Tier das einmal war, als es noch lebte.

Beim letzten Besuch im Tierpark  kam es dann zu folgender Situation: Wir sitzen in der Caféteria vor einem großen Salzwasseraquarium. Mama schlürft einen Milchkaffee, Töchterchen Muttermilch und Sohnemann lutscht an seinem Eis. „Mama, wie heißt der große Fisch mit Blau und Gelb?“ Ich lese vom Schild am Aquarium vor: „Paletten-Doktorfisch“. „Das ist Dori von Nemo!“ ergänzt ein Mädchen vom Nachbartisch herüber. Sohnemann findet ihn klasse, auch wenn er nicht weiß, wer Dori und Nemo sind. Er will so einen mit nach Hause nehmen, erklärt er mir. Der ältere Herr am Nachbartisch, vermutlich der Opa des Mädchens, dreht sich um und spricht Sohnemann an: „Na, den schönen Fisch willst du bestimmt mit nach Hause nehmen, damit du ihn immer angucken kannst, was?“
Trocken entgegnet Sohnemann: „Nein, wir wollen ihn töten und dann essen! Wir essen gerne Fisch, oder Mama?“

Die Blicke des älteren Herrn verrieten, dass wir aus der Nummer nicht mehr heil raus kommen. „Pass auf, dein Eis tropft gleich!“ höre ich mich sagen…

Ein Kommentar

  1. Der war wirklich gut. Meine Kleine im Herbst in der früh. ,,Es ist dunkel,,. Nein, das ist Nebel, da sieht die Luft so aus. ,, ich seh schlecht, ich brauche Brille,,. Tja, was soll man da sagen

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