Elitärer Kunst- und Antiquitätenmarkt für Jedermann?

Im Moment gibt es sehr viele Kisten im Heim der bloggenden Mutter und ihrer Familie. Mit ein paar dieser Kisten habe ich versucht, ein System in das Sammelsurium einer vierköpfigen Familie zu bringen. Wie war das noch? Eine Kiste für „behalte ich“, eine Kiste für „kann weg“ und eine Kiste für „ach ich weiß nicht…“. Für den letzten Fall reicht bei mir leider nicht nur eine Kiste. So viel steht fest. Ich entdecke einfach zu viele Schätzchen unter dem Krimskrams, meine ich jedenfalls. Sicher könnte ich aus so manchem, was in der Kiste „kann weg“ liegt, auch noch ein Schätzchen herausschlagen. Doch dazu fehlen mit vor allem zwei Dinge. Die Zeit, den Krempel die Familienschätze ordentlich zu fotografieren und alles mit einer detaillierten Beschreibung irgendwo online auf ein Auktionsportal einzustellen.

Vielleicht sollte ich jemanden schätzen lassen, der sich in seinem Fach richtig auskennt? Ausgerechnet aus Berlin kommt das Start-Up Unternehmen Auctionata, dass den Auktionsmarkt im Internet revolutionieren will. Das Portfolio des Online-Auktionshauses reicht von Kunst und Antiquitäten bis hin zu Schmuck und Sammlerstücken. Auch Möbel aus dem Biedermeier und der Gründerzeit werden angeboten. Das Konzept der traditionellen Auktion im Internet ist in dieser Form neu. In der Start-up-Szene wird Auctionata vielleicht auch deshalb als eines der vielversprechendsten Unternehmen gehandelt. Alexander Zacke und sein Mitgründer Georg Untersalmberger sollen einst aus dem Nähkästchen geplaudert haben, dass bei einem ihrer ersten Investorengespräche der Investor das Team folgendermaßen kommentierte: „Eigentlich seid Ihr zu alt, zu teuer und zu langsam… Aber das Geschäftsmodell ist großartig!“ Er investierte wohl anschließend direkt eine Million.

Traditionell laufen Auktionen in zwei Schritten ab, das ist auch bei den Online-Auktionen auf Auctionata nicht anders. Als erstes müssen die Gegenstände geschätzt werden. Das ist in diesem Fall eine kostenfreie Schätzung durch Experten von Auctionata. Nach der Schätzung muss der Verkäufer entscheiden, ob er seine Sammlerstücke verkaufen oder sie doch behalten möchte. Der nächste Schritt ist dann die Online-Versteigerung.

Die Auktionen finden ab Mai 2013 einmal wöchentlich statt. Jeder kann mitbieten. Um als Interessent am Bieterverfahren teilnehmen zu können, muss man sich lediglich im Vorfeld registrieren. Nachdem die Angaben von Auctionata überprüft wurden wird man verifiziert und kann während der Live-Auktionen Angebote abgeben – sowohl vom Smartphone und Tablet als auch vom PC. Es wird aber auch Sonderauktionen geben, die sich in der Regel einem bestimmten Thema widmen, wie zum Beispiel einer bestimmten Sammlung. Für Ende Mai ist zum Beispiel eine Versteigerung von 100 Positionen einer umfangreichen Yves Saint Laurent Prêt-à-Porter Garderobe aus einer Privatsammlung angesetzt.

Auctionata: Versteigerung von 100 Positionen einer umfangreichen Yves Saint Laurent-Garderobe (Prêt-à-Porter) aus einer Privatsammlung.

Je länger ich zwischen den Objekten bei Auctionata hin- und her stöbere, desto mehr wird mir klar, dass ich meine Familienschätze wahrscheinlich nicht zur Schätzung hinschicken werde. Vielmehr sollten sie wohl noch eine ganze Weile bei mir „reifen“. Aber vielleicht ergattere ich dort mal ein richtiges Schätzchen als Schnäppchen?

Was meine Kisten angeht, werde ich wohl noch ein paar mehr für „ach ich weiß nicht…“ brauchen. Dem wahrscheinlich besten Hausmeister Berlins ist es zu verdanken, dass die bloggende Mama im neuen Haus gleich zwei großzügige Kammern auf dem Dachboden nutzen darf. Sammelleidenschaft olé!

 

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