Leading Family Hotel & Resort Alpenrose: Gratwanderung zwischen Luxus und Lätzchen

Wir waren im letzten Winterurlaub in einem ausgewiesenen Kinderhotel der gleichnamigen Dachmarke KinderHotels Europa, doch ich will gar nicht mit den Kindern anfangen, sondern mal davon berichten, was mir als Mutter ganz wichtig ist, wenn ich nach einem passenden Hotel für den Urlaub Ausschau halte. Ein bisschen Egoismus steht doch auch uns Erwachsenen zu, nicht wahr?

Man kann seinen Urlaub ganz und gar nach den Kindern ausrichten und fragt sich am Ende unter Umständen, wo denn die eigene Erholung eigentlich geblieben ist. Vermutlich irgendwo zwischen Pommes, Planschbecken und Rundumbespaßung. Deshalb fand ich es so sympathisch, als ich den Satz mit dem bisschen Egoismus auf der Homepage des Leading Family Hotel & Resort Alpenrose las – wohlgemerkt auf der Eltern-Seite!

Ich suche gern nach kinder- und familienfreundlichen Hotels und klicke mich durch die Webseiten, aber ich frage mich dabei auch immer: Würde ich das Hotel auch buchen, wenn ich all den Schnickschnack für die Kinder mal beiseite lasse? Wenn ich also Merkmale wie Kinderbuffet, Kinderanimation und extra Zimmer mit coolen Stockbett außer acht lassen würde, was bliebe dann übrig?

Leading Family Hotel & Resort Alpenrose: Blick aus dem Zimmer, Hotelflur und Mädels beim Go Kart
Blick aus dem Zimmer, Hotelflur und Mädels beim Go Kart

Ohne Zweifel, das Leading Family Hotel & Resort Alpenrose hat alles um Familien mit Kindern herum geplant und was gibt es nicht alles für den lieben Nachwuchs:  Einen Babyclub, einen Kinderclub und einen Teenieclub. Draußen direkt auf den Dach über dem Eingangsbereich lockt ein Spielplatz und wir mussten etwas Überzeugungsarbeit leisten, damit unsere Kinder bei der Anreise uns erst einmal zur Rezeption folgten.

Der Kinderclub lockt mit einer großen Softplayanlage, aus denen ungeübte Eltern nicht mehr herausfinden! Highlight ist die Röhrenrutsche über 5 Stockwerke, die direkt im Bällebad der Spielanlage endet. Brettspiele, Bastelkram, Kinderküche, Bücher und wasweißichnoch gab es natürlich auch. Im Schwimmbad machten Kind 1.0 und Kind 2.0 aber endgültig große Augen. Der Indoor-Pool und das beheizte Außenbecken mit Blick auf die Zugspitze (!) sind wunderbar, aber für die Kleinen fängt der richtige Spaß erst an, wenn man den Durchgang durch die „Höhle“ gefunden hat. Dort befindet sich die Wasserspiellandschaft ganz im Zeichen der Piraten. Vom Piratenschiff aus kann man mit Wasserkanonen schießen, sich nebenan Runde um Runde sprudeln lassen, rutschen, und mit Sand und Wasser matschen.

Sand im Hallenbad? Jawohl. Hier hat man erkannt, welche Kombination Kinder lieben und einfach mal ein ganzes Wasserbecken mit Sanduntergrund ausgestattet. Buddelt man hier ein bisschen herum, findet man sogar „Edelsteine“, die man an der Rezeption gegen Chips für die Go-Kart Bahn im Keller eintauschen kann. Habe ich die Sporthalle und das Theater erwähnt? Und das Kinderbuffet? Und die Spielzeugkiste im Kinderschlafzimmer? Und das Kinderwaschbecken im Bad Wahrscheinlich könnte ich sowieso nicht alles aufzählen.

Leading Family Hotel & Resort Alpenrose: Lobby mit Aquarium
Sollte jedes Hotel haben: Lobby mit Aquarium

Doch auch für das elterliche Auge und das Wohlbefinden wurde gesorgt und ich komme zurück auf das, was für mich den Aufenthalt so angenehm machte. Es sind die kleinen Dinge, an denen man merkt: Hier wurde mitgedacht. Hatten wir anfangs noch Bedenken, wir hätten an der Rezeption zwei quengelnde Kinder neben uns, die ja schon den Spielplatz entdeckt hatten, verflogen diese sofort beim Betreten der Lobby. Hängesessel zum Schaukeln und ein großes rundes Aquarium zum Staunen. Eine geniale Idee, wenn ihr mich fragt. So entspannt habe ich lange nicht mehr die Formalitäten an der Rezeption erledigen können.

Beim Gang zu unserem Zimmer merkte ich aber erst einmal, wie groß diese Hotelanlage ist. Sie besteht aus mehreren Gebäuden, die miteinander verbunden sind. Wenn ein Großteil der Gäste zum Skibus will, kann es schon mal voller werden in der Lobby. Für die Wege zwischen Zimmer, Rezeption, Wellnessbereich muss man schon ein paar Minuten extra einplanen. Groß ist auch das Restaurant, aber da es mehrere Teilbereiche, Ecken und Nischen gibt, hatten wir nicht das Gefühl, in einem riesigen Speisesaal zu sitzen. Unser Tisch der ersten Mahlzeit blieb auch unser Tisch bis zur Abreise. Und ich habe zusätzlich zum wachsenden Babybauch auch noch einiges an kulinarischen Pölsterchen zugelegt.

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Natürlich gab es ein Kinderbuffet, das jeden Tag etwas anderes bot, aber sehr verlässlich auch immer Nudeln und Pommes parat hatte. Für den Familienfrieden bei Tische. Angenehm für all diejenigen, die weniger Fan von Kinderleibspeisen sind, sind die Vor- und Nachspeisenbuffets und alles, was die Menükarte bietet, ein Traum. Optisch wie geschmacklich, ganz ohne Übertreibung. Einige Rezepte gibt es sogar als Download zum Nachkochen für zu Hause.

Leading Family Hotel & Resort Alpenrose: Köstliches, Nasses und Gefilztes...
Köstliches, Nasses und Gefilztes…

In diesem Hotel bin ich auch zum Fan der Jause geworden. Es gibt doch nichts Schöneres, als von Draußen rein zu kommen, sich aus den Schneesachen zu pellen und dann erst einmal ein paar kleine Leckerbissen zu sich zu nehmen. Kind 1.0 und 2.0 liefen natürlich zielgerichtet zur Eistruhe. Mich zog es schwangerschaftsbedingt als Erstes zu den herzhaften Sachen auf dem Jausenbuffet, bevor ich dann noch ein Kuchenstück hinterher schon. Dass ich dazu immer meinen lieb gewonnenen Latte Macchiato getrunken habe, muss ich eigentlich nicht extra erwähnen. Passender Weise standen auch im Wintergarten ein paar Schaukeltiere bereit, wenn die lieben Kleinen mal wieder mehr Bewegungsdrang als Hunger hatten.

Während die Kinder schaukelten (…oder waren sie doch mal wieder am Aquarium?) schmökerte ich in den Fridolin News, dem Magazin des Hotels. Dort war über Hotelinhaber Ernst Mayer und seine Pläne für ein weiteres Hotel Interessantes zu lesen. Von dort stammt auch die Zeile, dass für Hotelneubau eine architektonische Gratwanderung verlangt wurde, die Luxus und Lätzchen mit einschließt. Ich bin gespannt, wie die Umsetzung aussehen wird.

Leading Family Hotel & Resort Alpenrose: Paradies für kleine Wasserratten
Paradies für kleine Wasserratten

In „unserem“ Leading Family Hotel & Resort Alpenrose wechseln sich ebenfalls ursprünglicher Alpencharme mit modernem Design und quietschbunten Einrichtungen für Kinder ab. Ein schönes Beispiel, dass man auch mal ganz und gar das Gefühl haben konnte, man wäre gar nicht in einem Familienhotel, ist der Saunabereich. Sonst immer sehr dafür, dass man im Urlaub viel Spaß zusammen mit seinen Kindern haben sollte, war ich doch auch ganz froh, dass ab dem späten Nachmittag der Saunabereich ganz den Erwachsenen gehört. Ganz für mich hatte ich schließlich am letzten Tag unseres Aufenthaltes die Schwangerschaftsmassage, während Papa und die Kinder durch das Kinderland tobten.

Vielleicht liegt es am entspannten Urlaub, dass Kind 3.0 jetzt so entspannt ist. Sollten weniger entspannte Momente auf uns zu kommen, könnte es eventuell daran liegen, dass ich neben Kind 2.0 das einzige Familienmitglied war, dass die Röhrenrutsche aus dem 5. Stock hinunter gesaust ist. ;-)

Dieser Beitrag ist Teil meines Familienreiseblogs. Für meine Reisen arbeite ich auch mit touristischen Partnern zusammen. Hier erfährst du mehr über mich als Reisebloggerin und meine Reiseartikel.  

6 Kommentare

  1. Und ich überlege seit Ewigkeiten, ob ein ‚Kinderhotel‘ zu viel Kind in Summe ist. Also all die anderen, die da auch sind, zusätzlich zu unseren. Das liest sich doch sehr entspannt, hm, muss mal auf die Liste der möglichen Ziele!

  2. Wir haben das Hotel vor 3 Jahren entdeckt und fahren seit dem jeden Winter und gern mal zwischendurch hin. Es ist wirklich ein Traum für Eltern und Kinder. Kann nur alle Dinge die hier aufgezählt wurden bestätigen.

  3. Zwischen Luxus und Lätzchen! Das hast du gut geschrieben. Mir sind die meisten „Kinderhotels“ auch zu sehr auf Kinder ausgerichtet und mir fehlt das gewisse Ambiente für Eltern. Aber hier scheint das wirklich zu stimmen.

    Danke für deinen Bericht.
    Susanne

  4. Mit dem Essen sprichst du mir ganz aus der Seele. Wir haben es auch oft erlebt, dass das Essen sehr auf die Kinder ausgerichtet war. Aber ich selber mag nicht jeden Tag die gleichen Nudeln und die gleiche Soße erssen.
    Aber nicht jedes Hotel hat Fotos vom Essen oder die ganze Speisekarte auf der Homepage. Da kann man schon mal eine böse Überraschung erleben. Deine Fotos sehen zumindest sehr schön aus. Auch vom Essen.

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