Kopfschmerzen bei Kindern: Was hilft auf Reisen?

Kopfschmerzen bei Kindern: Was hilft auf Reisen?

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Da freut man sich als Familie auf die bevorstehende Reise und den gemeinsamen Urlaub und dann das: das Kind hat Kopfschmerzen. Kopfweh kommt bekanntlich ungefragt und ist gerade für Kinder auf Reisen doppelt schlimm. Denn, wenn sowieso schon nichts so ist, wie zu Hause, dann scheint es manchmal nicht so einfach, Kopfschmerzen bei Kindern schnell zu lindern.

Aber es gibt gute Tipps, wenn Kinder und Jugendliche Kopfweh haben. Die „Initiative Schmerzlos“ hat mich gefragt, ob ich über unsere Erfahrungen mit Kopfschmerzen berichten kann und welche Tipps und persönlich am besten helfen, wenn eines meiner Kinder unterwegs unter Kopfschmerzen leidet.

Mit zehn Jahren Erfahrungen als Reiseleisterin auf Kinder- und Jugendreisen und mittlerweile drei eigenen Kindern hoffe ich natürlich, dass meine Tipps gegen Kopfweh bei Kindern hilfreich sind. Eine Garantie, dass sie auch für alle anderen funktionieren, kann und darf ich selbstverständlich nicht geben. Jedes Kind ist anders, jede Situation unterschiedlich und ich habe auch keine medizinische Ausbildung.

Was ich aber geben kann, sind Tipps, damit Kinder und Eltern nicht die Nerven verlieren. Ich zitiere mal an dieser Stelle aus meinem etwas älteren Artikel „Mein Tipp fürs Reisen mit Kindern“.

„Reisen mit Kindern heißt eben Verreisen mit Kindern und nicht den Weg zum Zielort trotz Kindern zu überleben. Es geht nicht darum, den Weg von A nach B schnellstmöglich hinter sich zu bringen, um dann dort mit dem richtigen Urlaub anzufangen. Wie heißt der Spruch mit dem Weg und dem Ziel so schön?“

Mein Anti-Kopfschmerz-Tipp auf Reisen: Ruhe bewahren, zu trinken geben und zuhören

Den wichtigsten Tipp, den ich geben kann: Höre deinem Kind zu, wenn es über Kopfweh klagt und nimm die Kopfschmerzen ernst. Ob die kindlichen Kopfschmerzen harmlos sind oder nicht, steht für mich erst einmal nicht zur Debatte. Wenn meine Kinder sagen, sie sind schlimm, dann sind sie schlimm. Nämlich schlimm für sie. Und es ist ihnen wichtig genug, es mir mitzuteilen.

Das Empfinden von Schmerz ist eine ganz individuelle Sache und ich bin bisher damit gut gefahren, meinen Kindern nicht einzureden, wie stark oder schwach ihre Kopfschmerzen sind. Wie sehr etwas wehtut, kann immer nur die Person einschätzen, die die Schmerzen hat.

Deswegen hole ich meistens erst einmal die Wasserflasche, lasse mein Kind ein paar Schlucke trinken und versuche herauszufinden, woher die Kopfschmerzen kommen. Mit dem Trinken geht man meistens schon die häufigste Ursache von Kopfschmerzen auf Reisen an und schafft außerdem einen Moment der Ruhe.

Kopfschmerzen durch Flüssigkeitsmangel: Erst einmal was trinken

Eigentlich wissen wir es alle. Wer zu wenig trinkt, bekommt schnell Kopfschmerzen – Kinder noch viel schneller als Erwachsene. Und doch kommt es immer wieder vor, dass Kinder auf Reisen zu wenig trinken. Ich habe auch schon einige Eltern sagen hören: „Trink aber nicht so viel, sonst musst du so oft aufs Klo!“

Kopfweh durch Hitze und Sonne? Dann ab in den Schatten und etwas trinken. Kopfschmerzen bei Kindern: Was hilft auf Reisen?

Ja, ich gebe zu, es ist manchmal ein Naturgesetz, dass Kinder ausgerechnet dann auf die Toilette müssen, wenn keine in der Nähe ist. Doch sind wir ehrlich. Anzuhalten und ein Klo suchen zu müssen, ist eine blöde Unterbrechung jeder Reise. Aber Kopfschmerzen durch zu wenig Trinken sind weitaus unangenehmer für jeden Reiseverlauf.

Kopfschmerzen durch Schlafmangel: Ein Nickerchen wirkt oft Wunder

Früher los müssen, vor Ort länger aufbleiben und überhaupt ist alles so aufregend. Es gibt viele Gründe, warum Kinder im eigentlich so erholsamen Urlaub zu wenig Schlaf bekommen. Wenn die innere Uhr aus dem Gleichgewicht gerät, stecken manche Kinder das gut weg, manche weniger gut.

Meine Kinder sind manchmal übermüdet, aber viel zu aufgedreht, um zur Ruhe zu finden. Die Kopfschmerzen zeigen sich dann oft erst am nächsten Tag. Sie zu überreden, richtig zu schlafen, ist oft sinnlos. Ein bisschen Kuscheln und das Angebot, sie können sich einfach kurz ausruhen und müssen „nicht richtig schlafen“ hat uns schon oft geholfen. Ein kurzes Nickerchen von ca. 15 Minuten hat uns schon oft den Rest des Tages gerettet und ein Mittel gegen Kopfschmerzen überflüssig gemacht.

Kopfschmerzen durch starke Temperaturwechsel: Kältefallen mindern

Plötzliche Warm-Kalt-Wechsel durch Klimaanlagen können bei Kindern zu Kopfschmerzen führen. Eben noch bei 30 Grad im Schatten auf dem Weg zum Flugzeug und dann direkt unter  der kalten Lüftung? Was tun? Kältefallen kann man schnell selbst entschärfen und z.B. Klimaanlagen im Auto nicht auf Höchstleistung stellen.

Übrigens gibt es eine einzige Art von Kältekopfschmerz, gegen den meine Kinder gar nichts einzuwenden haben. Wenn zu viel kaltes Eis am Gaumen für ein kurzes Stechen im Kopf sorgt, weil es einfach zu gut schmeckt, nehmen sie das lachend in Kauf. Wir nennen es „Gehirnvereisung“.

Kopfschmerzen durch grelles Licht: Schnell Schatten schaffen

Helles, weißes Licht reizt über die Augen intensiv unser Gehirn. Das kann ein weißer Sandstrand sein oder sogar schon ein Stadtbummel bei voller Sonne, wenn viele Gebäude helle Fassaden haben. Hitze und erhöhte Ozonwerte tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei.

Bei uns hat es oft am besten geholfen, wenn wir tatsächlich die Kinder aus dem hellen Licht rausgebracht haben. Ein überdachter Marktplatz, ein frisch gepresster Saft im schattigen Hof eines Cafés oder ein Museumsbesuch sind erholsam für die Augen und lassen Kopfschmerzen schnell besser werden.

Vorsicht: Auch im Winterurlaub ist die Reflektion der Sonne im Schnee nicht zu unterschätzen, erst recht in Höhenlagen.

Vorsicht, Schnee reflektiert das Licht sehr stark. Manchmal droht am Abend Kopfweh. Kopfschmerzen bei Kindern: Was hilft auf Reisen?

Kopfschmerzen durch Reisekrankheit: Blick in die Ferne und ein grüner Apfel

Zur Behandlung der Reisekrankheit gibt es einige Tipps, mit denen sich Übelkeit, Schwindel und andere Symptome in den Griff bekommen lassen. Den Tipp, den ich mal von einem Busfahrer auf dem Weg nach Großbritannien bekommen habe, werde ich wohl nie vergessen. Er sagte, bei Reisekrankheit soll man weit in die Landschaft zum Horizont schauen und einen grünen Apfel essen. Er meinte wohl einen Granny Smith. Ich weiß bis heute nicht, ob es tatsächlich einen biologischen oder medizinischen Zusammenhang gibt, oder ob er „grüner Apfel“ sagte, weil die Sorte häufig die einzige ist, die es als Obst an Raststätten zu kaufen gibt.

Wenn meine Kinder während der Autofahrt über Kopfschmerzen und typische Symptome klagen, verordne ich als erstes „flimmerfreie Zeit“. Im Auto oder Bus zu lesen oder sich mit dem Handy oder Tablet zu beschäftigen, die Symptome der Reisekrankheit verstärken oder ist nicht selten sogar die Ursache dafür.

Notfalltipp: Ein geeignetes Schmerzmittel speziell für Kinder in der Reiseapotheke

Manchmal funktionieren Tipps wie z.B. ein Nickerchen einfach nicht, wenn man mit Kindern auf Reisen ist. Gerade wenn man seinen Flieger erwischen muss, kann man erst einmal keine Kompromisse machen. Andererseits will man aber auch nicht, dass die Kinder doppelt leiden.

Ich habe für solche Fälle ein Schmerzmittel dabei, das für Kinder und Jugendliche geeignet ist. Das kann ich nur empfehlen, weil die Zusammensetzung bei Schmerzmitteln für Erwachsene doch ganz anders ist.Auf die Packung schreibe ich mir übrigens mit wasserfestem Stift immer schon die korrekten Dosierungen für jedes meiner Kinder, falls der Beipackzettel unterwegs verloren geht.

Wann muss ich wegen der Kopfschmerzen meines Kindes zum Arzt?

Wie schon oben geschrieben: Ich kann keinen Rat für alle geben, denn jedes Kind ist anders und jede Situation ist anders. Aber gerade deshalb will ich auf jeden Fall darauf hinweisen, dass im Zweifelsfall ein Arzt aufgesucht werden sollte. Kein Tipp und keine Checkliste im Internet ersetzen jemals den gesunden Menschenverstand.

Sobald ich die Ursachen der Schmerzen relativ sicher eingrenzen kann, weiß ich auch, wie ich die Kopfschmerzen meiner Kinder selbst behandeln kann. In Zweifelsfällen ist es immer ratsam, eine Arztpraxis aufzusuchen, rät auch die „Initiative Schmerzlos“.

Ein Arzt sollte unbedingt aufgesucht werden, wenn:

  • die Ursache der Schmerzen unbekannt ist.
  • die Schmerzen sich verändern oder in einer neuen Form auftreten.
  • die Schmerzen ungewöhnlich stark sind.
  • die Schmerzen über einen längeren Zeitraum auftreten und/oder häufig wiederkehren.
  • die Selbstbehandlung keine Wirkung (mehr) zeigt.
  • die Schmerzen das Leben und den Alltag beeinträchtigen.
  • es zusätzlich zu den Kopfschmerzen zu neurologischen Ausfällen (z. B. Sehstörungen oder motorische Störungen) kommt.

Und noch einen ganz persönlichen Tipp habe ich, der meiner Meinung nach nicht fehlen darf. Es geht um die Kopfschmerzen, die bei Kindern ab und zu wegen akuter Unlust auftreten. Manchmal ist ein „Mama, ich habe Kopfweh“ des Kindes eigentlich ein „Ich habe keine Lust, aber ich weiß nicht, wie ich es sagen soll“. Hier sind ein Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl gefragt.

Darum gilt umso mehr mein Tipp Nummer eins: Ruhe bewahren, einen Schluck zu trinken geben und dem großen oder kleinen Kind zuhören, wenn es dir von Kopfschmerzen berichtet.

Nun seid ihr gefragt, denn mich interessiert eure Meinung. Wie geht ihr damit um, wenn eure Kinder unterwegs über Kopfschmerzen klagen? Habt ihr Tipps, die ihr aus eigener Erfahrung empfehlen könnt? Was hat funktioniert, was nicht? Ich bin gespannt.

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5 Kommentare

  1. Schöner Artikel. Also, das mit dem genug Trinken fällt mir ja selbst als Erwachsene schon schwer. Und wenn ich ehrlich bin, ist es unterwegs sogar so, dass ich denke, nur nicht so viel trinken, du weißt nie, ob du so schnell wieder ein Klo findest. Eigentlich bescheuert, ich weiß.

  2. Hallo Sophie,

    schöner Artikel, da stimme ich zu, aber ich probiere nicht erst viele Sachen aus. Wenn meine Tochter Kopfschmerzen hat, gebe ich ziemlich schnell Ibuprofen. Erst recht, wenn wir zum Beispiel zu den Großeltern fahren. Da sind wir ein paar Stunden unterwegs und wir haben alles nichts davon, wenn sie sich unnötig quält. Außerdem verträgt sie es sehr gut.

    Wie gesagt, trotzdem schöner Beitrag, aber ich bin da viel praktischer veranlagt.

    Gruß Cynthia

    1. Hallo Cynthia,
      danke für deinen Kommentar. Ich weiß ja, wie es gemeint ist. Es ist gut, wenn du weißt, was bei deiner Tochter gut hilft. Man entwickelt ja mit der Zeit auch ein Gefühl dafür. Und ich habe ja auch immer was dabei, wie ich schon geschrieben habe. Ich bin aber in der glücklichen Lage, dass ich wirklich sehr selten etwas geben muss. Meist gehen die Kopfschmerzen mit meinen „Hausmittelchen“ schon weg.

      Viele Grüße, Sophie

  3. Da wir bald auf Reisen sind, darf der Besuch bei der Apotheke nicht fehlen, um wichtige Medikamente zu besorgen. Ich fragte mich jedoch, worauf man noch achten sollte, also setzte ich mich an die Recherche. Immerhin weiß ich jetzt, dass wir immer dafür sorgen müssen, dass die Kinder genug trinken bekommen und eventuell auf Nickerchen setzen sollten.

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