Gedanken an der Supermarktkasse: Well-being + Happiness = Wellness

„Ick bin reif für die Insel!“ sagt die Frau in der Kassenschlange vor mir und wuchtet das Gebinde mit sechs Zwei-Liter-Flaschen Wasser aufs Kassenband. Die Kunden, die sich nach der rotgesichtigen Frau umdrehen, werfen ihr schweigend Blicke der Zustimmung zu. Und obwohl ich nur mit ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt um die Ecke in der Kassenschlange stehe, könnte ich mir so etwas auch vorstellen. Ein richtig schöner Wellnessurlaub – es muss ja nicht unbedingt auf einer Insel sein – wäre genau das Richtige für mich. Nicht ganz klar ist ja, ob sich der Begriff Wellness nun von Well-being und Fitness oder Well-being und Happiness ableitet. In meiner momentanen Verfassung und bei diesem Wetter bin ich aber ganz klar für letztere Definition. Happiness klingt gut. Das mit der Fitness mache ich dann später.Mit in den Urlaub müsste natürlich auch der Sohnemann. Sonst kreisen meine Gedanken wahrscheinlich sowieso nur darum, ob zu Hause alles glatt geht. Und während die Wellness suchende Mama ihr Wohlsein förderndes Programm durchläuft, wird Sohnemann fachkundig und liebevoll betreut. Schön wäre ja auch, liebe Wellness-Hotel-Betreiber, wenn ihr diese lustigen Spezialliegen mit Bauchausschnitt anbieten könntet. Die mit der netten Aussparung für den Kopf gibt es ja schon fast Allerorten, die für Schwangere sind rar. Ein Schlemmerbuffet versteht sich von selbst! Und ein Zimmer mit Blick auf viel Grün und Wasser…

Ach ja, ich gerade ins Schwärmen! Doch schon wuchtet die Frau ihre schweren Wasserflaschen in den Einkaufswagen und ich merke, dass ich an der Reihe bin. Während ich in der Tasche schon mal nach dem Portemonnaie krame, nehme ich mir zumindest vor, beim Kosmetikstudio eine Straße weiter vorbeizuschauen und einen Termin zu machen. Ein bisschen Wellness fürs Gesicht und vielleicht noch eine Pediküre für die gestressten Füße. An die komme ich zurzeit genauso schlecht ran, wie mal eben an einen Wellnessurlaub.

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