Am Samstag ist es wieder soweit: Morgen, am 30. Januar startet um 18 Uhr die 26. Lange Nacht der Museen in Berlin. Dann tummeln sich wieder bis 2 Uhr nachts Menschen in Berliner Museen, lassen sich in möglichst kurzer Zeit vom Shuttle zu möglichst vielen Orten und Ausstellungen fahren und bekommen für ihr nächtliches Treiben auch den einen oder anderen ganz besonderen Leckerbissen geboten.
In diese Kategorie dürfte auch die exklusive Ausstellung „Rethinking Photography“ im Museum für Kommunikation fallen. Studierende der Digitalen Klasse von Prof. Joachim Sauter und Gastprofessor Jussi Ängeslevä an der Universität der Künste Berlin haben vor dem Hintergrund kultureller und technologischer Veränderungen das Thema „Digitale Fotografie“ überdacht.
Die One Color Camera von Sandra Dick kommt nicht von ungefähr in den drei Grundfarben der Fotografie daher. Jede Kamera ist mit einem Sensor ausgestattet und lässt sich nur dann auslösen, wenn der Farbanteil des anvisierten Motivs mindestens 50% der Farbe enthält, die die Kamera hat. Das soll den Blick des Fotografen schärfen und ihn sich wieder auf die drei elementaren Farben rot, grün und blau zurück besinnen lassen.
Artificial Smile heißt die Arbeit von Stefan Stubbe und Andreas Schmelas, die die automatisierten Bildbearbeitungsprozesse von modernen Digitalkameras, wie Anti-Rotaugeneffekt oder Hautverbesserung, auf die Spitze treibt. Artificial Smile ist ein Fotoapparat, dessen aufgenommene Bilder grundsätzlich nur lächelnde Menschen zeigen, unabhängig von ihrem ursprünglichen Gemütszustand. Die Kamera nutzt eine zuvor angelegte Bilddatenbank mit lächelnden Gesichtern, um die Münder der fotografierten Personen zu ersetzen.
Rethinking Photography
Ausstellung zur „Langen Nacht der Museen“ in Berlin am 30.1.2010, 18.00–2.00 Uhr
Kombikarte mit Busshuttle 15 EUR, ermäßigt 10 EUR, Tickets ab sofort im Museum erhältlich