Das Prinzip „Pay yourself first“

Sophie Lüttich

Ich bin wirklich dankbar, dass schon jetzt vor dem Start meiner Wanderung von Berlin nach Wien am 7. Juli 2020 über 900 Euro zusammengekommen sind, die ich an Hilfsprojekte für Kinder weiterleiten kann.

Über jede einzelne Spende habe ich mich sehr gefreut. 

Hinter den Kulissen plane ich weiter meine Route. Meistens am frühen Morgen, wenn der Rest der Familie noch schläft. Ich schlürfe eine heiße Zitrone mit Honig – ja, auch bei diesen Temperaturen – und genieße die Zeit nur für mich.

Weil ich beschlossen habe, auf meine Wanderung kein Zelt mitzunehmen und nicht im Freien zu schlafen, brauche ich für jeden Tag eine Unterkunft. 

Diesen Luxus erlaube ich mir als Investition in mich selbst. 

Das Prinzip „Pay yourself first“ (bezahle dich selbst zuerst) ist auch Bestandteil der Methode „Working Out Loud“, mit der ich mein Wander- und Spendenprojekt plane. Dabei trifft man sich 12 Wochen lang für je eine Stunde pro Woche mit 4-5 anderen Menschen und arbeitet anhand von wöchentlichen Circle Guides an einem persönlichen Ziel.

In Woche 3 von Working Out Loud geht es um die Frage: „Was investiert du eigentlich in dich selbst?“

Eines der größten Hindernisse bei der persönlichen oder beruflichen Weiterentwicklung ist es, keine Zeit zu haben – oder anders gesagt, sich keine Zeit zu nehmen, die Dinge zu tun, von denen man eigentlich weiß, dass sie gut für einen selbst sind. 

„Eigentlich müsste ich mal wieder…“ ist so ein typischer Satzanfang.

Als Mutter von drei Kindern weiß ich, dass ich nur in der Lage bin, für meine Kinder da zu sein, wenn ich genug Energie dafür habe. Mit leerem Akku kann man einfach nichts mehr leisten. Doch in besonders belastenden Situationen denken oft Mütter an sich selbst zuletzt.

Aus meinem persönlichen Umfeld weiß ich, welche positiven Impulse eine Eltern-Kind-Kur haben kann. Durch eine Auszeit in Form einer anerkannten Mutter- oder Mutter-Kind-Kurmaßnahme hilft das Müttergenesungswerk Müttern, die am Ende ihrer Kräfte sind. Sie beraten und unterstützen vor allem bei der Antragstellung.

Das Müttergenesungswerk habe ich jetzt zu meiner Spendenseite bei Betterplace.org hinzugefügt, um sie mit meinem Projekt „Mamas Zopf“ zu unterstützen.

Mit ihrem Hilfsprojekt „Stark für Mütter!“ unterstützt das Müttergenesungswerk die Mütter, die sich den gesetzlichen Eigenanteil von 10 Euro pro Tag für eine Kur nicht leisten können. Bei einer Kurmaßnahme kommen nämlich schnell über 200 Euro zusammen, die man selbst zahlen muss.

Die ersten 100 Euro aus den Spenden für #MamasZopf habe ich an das Projekt weitergeleitet und ich freue mich, das Projekt ab sofort zu unterstützen.

Wann hast du dir zuletzt selbst etwas Gutes getan? Hast du kleine Rituale, die du nur für dich selbst machst? Planst du vielleicht sogar Zeit für dich fest im Kalender ein?

Ich freue mich über deine Gedanken und Erfahrungen dazu.

4 Kommentare

  1. Zu Deiner Frage: Letzte Woche bin ich von Bad Kissingen in Bayern nach Bad Salzungen/Thüringen mit Rucksack gewandert. 140 Kilometer, 3900 Höhenmeter und wieder runter. Übernachtet in Gasthöfen im 60er Jahre Stil, Dusche und WC auf dem Flur – null Luxus! Dafür intakte Landschaft, frische Luft, Schweigen und über Stunden keinen Menschen begegnet, tolles Erlebnis! Werde ich bestimmt wiederholen

    1. Es klingt großartig.
      Das mit dem Couchsurfing-Portal läuft bisher echt mies für mich. Und die kleinen Pensionen und Gasthöfe mit dem Mobiliar aus den 60ern, 70ern und 80ern werden mir von Tag zu Tag sympathischer. 😁

  2. Interessanter Blog-Artikel. Vielen Dank, dass Sie über das Prinzip „Pay yourself first“ geschrieben haben. Ich freue mich darauf, mehr aus Ihrem Blog zu lesen.

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